Der Bauer in seiner Funktion als Vizebürgermeister bzw. Ortsparteivorsitzender hat mich gebeten, für den SPÖ-Gemeindekurier einen kurzen Text über das Frauenvolksbegehren zu schreiben. Et voilá. Exklusiv und vorab hier für alle, die unseren Blog verfolgen. Im Lauf der Woche auch in 1.300 St. Stefaner Haushalten. Hoffen wir, es nützt was! Zur Sicherheit hier nochmal für alle, die nicht in einem St. Stefaner Haushalt wohnen und es noch nicht getan haben: Unterschreiben! von 1. bis 8. Oktober in jedem Gemeindamt. Für eine menschliche Zukunft!
Wozu ein Frauenvolksbegehren?
Um ein Zeichen zu setzen: für eine Zukunft, in der alle Menschen gleich gute Chancen haben, das Leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Egal, ob sie als Mädchen oder Buben auf die Welt gekommen sind.
Ist das nicht ohnehin schon so?
Frauen sind öfter in Teilzeit beschäftigt und verfügen damit über weniger Einkommen – jetzt und in der Pension; Frauen sind für den Großteil der Hausarbeit, der Kindererziehung und der Altenbetreuung zuständig; Frauen sind wesentlich seltener in politischen Ämtern als Männer. All das erschwert die Chancen, das eigene Leben nach seinen Bedürfnissen zu gestalten.
Hinzu kommt, dass es seit dem Regierungsantritt im Dezember 2017 eher rückwärts als vorwärts geht. So wurde etwa das Unterrichtsprinzip, das Lehrkräfte dazu auffordert, Kinder im Sinne der Gleichstellung von Frau und Mann zu erziehen, abgeschafft. Dafür gibt es jetzt den 12-Stunden-Tag, der es Eltern noch schwerer machen wird, Beruf und Familie zu vereinbaren.
Soll ich auch unterschreiben, wenn ich nicht jede Forderung gut finde?
Ja. Denn es geht darum, ein Zeichen zu setzen. Je mehr Menschen unterschreiben, umso deutlicher ist dieses Zeichen. Im Frauenvolksbegehren stehen Forderungen, die als Denkanstöße zu sehen sind – nicht alles davon wird eins zu eins umgesetzt werden. Ein starkes Volksbegehren aber signalisiert dem Parlament und der Regierung: Wir wollen, dass ihr euch mit diesem Thema ernsthaft auseinandersetzt und die bestmöglichen Entscheidungen trefft.
Soll ich auch als Mann das Frauenvolksbegehren unterschreiben?
Unbedingt! Finden Sie, dass Frauen für gleiche Arbeit gleich viel verdienen sollen? Hätten Sie gerne, dass Beruf und Familie für Väter und Mütter leichter zu vereinbaren sind? Wollen Sie, dass junge Menschen aufgeklärt werden und sich Verhütungsmittel leisten können?
Es heißt Frauenvolksbegehren, aber es geht auch um Buben und Männer und um die Frage, wie unser Zusammenleben aussehen soll.
Wo kann ich mich informieren, wo unterschreiben?
Samstag, 29. September, 09:00 bis 13:00 Marktplatz St. Stefan. Bei Kaffee und Kuchen stellen sich Vizebürgermeister Mag. Nikolaus Bösch-Weiss und Heike Grebien vom Frauenvolksbegehren Ihren Fragen!
Das Volksbegehren kann in jedem Gemeindeamt unterschrieben werden, in St. Stefan zwischen 1. und 8. Oktober, Montag bis Freitag von 08:00 bis 12:00, Dienstag 16:00-19:00
2 Comments
Das ist eine prima Sache. Reaktionäre Kreise versuchen gelegentlich die Frage Emanzipation zu einem urban-intellektuellen Luxusproblem zu machen. Weit gefehlt. Dieser Tage war zu lesen, dass fehlende Perspektiven für junge Frauen eine entscheidende Rolle bei der Abwanderung aus den ländlichen Regionen Kärntens spielen.
Ich wünsche euch viele UnterstützerInnen!
Hab grad auf Facebook das Foto dazu gesehen! Ich hoffe, ihr hattet viele InteressentInnen! Voll die gute Sache, dass ihr in eurer direkten Umgebung informiert und diskutiert! Ich schließ mich Herbert an: Viele Unterstützerinnen wünsch ich euch!