Da war kürzlich ein Beitrag im Falter, über Vielfalt und so. Eigentlich etwas Gutes. Leider hat der Autor dabei ein paar Annahmen in den Text einfließen lassen, die der Qualität ein wenig Abbruch tun. So zum Beispiel, dass die Herstellung von Essen prinzipiell etwas Unangenehmes ist, von dem Menschen befreit werden müssen. Der Koglerin haben sofort die Finger gejuckt, sie musste dazu etwas schreiben. Ob’s abgedruckt wird, sehen wir noch. Gelungen ist es jedenfalls. Lest selbst:
Falter 46/23: Sag mir, wo die Blumen sind
So kompliziert ist das gar nicht mit der Landwirtschaft und der Nachhaltigkeit.
Wenn man bereit ist, folgende Annahmen aufzugeben:
In diesem Sinne müssen wir nicht einen weltweit steigenden Appetit auf Fleisch und Milchprodukte hinnehmen und einer Produktion derselben in Österreich das Wort reden. Stattdessen müssen wir weltweit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu ihren Rechten verhelfen, land grabbing stoppen und die bereits heute global existierenden Initiativen fördern, die Konsumierende und Produzierende in die Lage versetzen, nachhaltig zu produzieren und selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen. Ich rede von Produktionsgenossenschaften, Hofgemeinschaften, freiwilliges soziales Jahr in der Landwirtschaft, Weltacker, Food-Coops, Stadtlandwirtschaft, urban gardening, Landwirtschaft und Ernährung als Schulfächer… und natürlich von sämtlichen Formen solidarischer Landwirtschaft, wo Bäurinnen und Konsumenten auf Augenhöhe zusammenarbeiten.
In der Schlussfolgerung kann ich dem Autor zustimmen: agrarökologische Produktionsauflagen und entsprechende Förderungen sind für Österreich der Schlüssel.
Mag. Isabella Bösch-Weiss, Biobäurin, St. Stefan im Rosental
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Ich stimme den Sichtweisen von Mag. Isabella Bösch-Weiss, die sie in ihrem Artikel im Falter dargelegt hat, voll und ganz zu. Als Mitbegründer von „Regiotarier.at“ ist es genau diese Philosophie, die wir mit unserem Projekt fördern und verbreiten möchten.
Bei „Regiotarier.at“ geht es uns darum, die Verbindung zwischen Konsumenten und lokalen Produzenten zu stärken und die Vorteile einer kleinbäuerlichen, nachhaltigen Landwirtschaft zu betonen. Wir sind der festen Überzeugung, dass eine Reduzierung des Fleischkonsums und eine Hinwendung zu artgerechter Tierhaltung und standortangepassten Anbaumethoden nicht nur für die Umwelt, sondern auch für unsere Gesundheit von Vorteil sind.
Unser Projekt zielt darauf ab, Konsumenten dabei zu helfen, regionale und saisonale Produkte zu finden und direkt von den Bauern aus ihrer Umgebung zu beziehen. Wir glauben, dass jeder Mensch ein Recht darauf hat, zu wissen, woher seine Nahrungsmittel kommen und wie sie produziert werden. Durch die Förderung von Initiativen wie „Regiotarier.at“ können wir die Transparenz in der Lebensmittelproduktion erhöhen und sicherstellen, dass die Bauern für ihre harte Arbeit fair entlohnt werden.
Die von Bösch-Weiss erwähnten Initiativen, wie Produktionsgenossenschaften, solidarische Landwirtschaft und Stadtlandwirtschaft, passen perfekt zu unserer Vision. Wir möchten Menschen dazu ermutigen, sich aktiv an der Lebensmittelproduktion zu beteiligen, sei es durch Gemeinschaftsgärten, freiwillige Arbeit auf Bauernhöfen oder die Unterstützung lokaler Lebensmittelkooperativen.
Durch die Förderung einer kleinbäuerlichen Landwirtschaft tragen wir nicht nur zur Stärkung lokaler Wirtschaftskreisläufe bei, sondern sorgen auch für eine vielfältigere und widerstandsfähigere Lebensmittelversorgung. Wir sind der Meinung, dass die Agrarökologie der richtige Weg ist, um eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu sichern, und freuen uns, dass immer mehr Menschen diese Sichtweise teilen.
Ich möchte Mag. Isabella Bösch-Weiss für ihre klaren Worte danken und hoffe, dass Projekte wie „Regiotarier.at“ dazu beitragen können, ihre Vision einer nachhaltigeren und gerechteren Landwirtschaft Realität werden zu lassen.